Medizin im Ausland studieren

Kaffeepause: Mit Frau Dr. med. Schmid

Ich habe eine Idee gehabt. Ich dachte, wenn ich in Städten bin, treffe ich auch Ärztinnen und Ärzte, sei es in Krankenhäusern oder Praxen. Und ich habe die Idee gehabt, mit ihnen zu sprechen, sie zu fragen, was sie bewegt, antreibt, was sie stört, was sie rückwirkend anders machen würden. Also habe ich angefangen und mir die Kategorie "Kaffeepause" ausgedacht. Ich habe mich in einem Café verabredet, um mit einer Ärztin über all das zu sprechen. Dies ist also die erste Kaffeepause. 

: Heute habe ich das Glück, mit Frau Dr. Schmid zu sprechen. Frau Dr. Schmid absolvierte ihr Medizinstudium in Süddeutschland und sammelte umfassende Erfahrungen in verschiedenen Fachbereichen, von der inneren Medizin bis zur Notfallmedizin. Durch ihre engagierte Arbeit und Hingabe hat sie nicht nur das Leben ihrer Patienten positiv beeinflusst, sondern auch die medizinische Gemeinschaft vor Ort geprägt.

Ihre Karriere spiegelt wider, was es bedeutet, über Jahre hinweg die medizinische Versorgung auf höchstem Niveau zu gewährleisten. Heute werden wir einen Einblick in ihre beeindruckende Reise durch die Welt der Medizin erhalten und mehr darüber erfahren, wie sich diese Reise im Laufe der Jahre entwickelt hat.

Willkommen, Frau Dr. Schmid!

Dr. med. Schmid: Vielen Dank, es freut mich hier zu sein. Herzlichen Dank für die nette Vorstellung.

: Lassen Sie uns gleich in Ihre Vergangenheit eintauchen. Wie waren Ihre Anfänge im Studium und in der Medizin?

Dr. med. Schmid: Nun, es fühlt sich an, als wäre es gestern gewesen, als ich das erste Mal die Desinfektionsmittel in den Gängen der Universität gerochen habe. Zu Beginn war die Welt der Medizin für mich ein Labyrinth aus Fachbegriffen und komplexen Verfahren.

Das klingt nach einer echten Herausforderung. Wie haben Sie diese ersten Schritte erlebt?

Dr. med. Schmid: Es war nicht immer einfach. Die Nächte, die wir mit Anatomieatlanten und Lehrbüchern verbracht haben, hätten wohl viele als Wahnsinn bezeichnet. Aber da war diese innere Flamme, diese leidenschaftliche Überzeugung, dass die Medizin mehr ist als nur ein Beruf – es ist eine Berufung.

: Beeindruckend. Und was hat Sie eigentlich dazu bewogen, Medizin zu studieren? Können Sie das beschreiben?

Dr. med. Schmid: Das ist eine interessante und auch schwierige Frage. Die Entscheidung für die Medizin war bei mir eine Kombination aus Neugier, Mitgefühl und dem tiefen Wunsch, einen direkten Einfluss auf das Wohlbefinden der Menschen zu haben. Schon früh faszinierte mich die Komplexität des menschlichen Körpers, und die Vorstellung, Leben zu retten und die Lebensqualität zu verbessern, motivierte mich enorm. Diese intrinsische Motivation hat mir in den langen Studiennächten und während der fordernden Praktika stets Kraft verliehen. Es war und ist für mich mehr als nur ein Beruf – es ist meine Leidenschaft und Berufung zugleich.

: Beeindruckend. Jetzt, da Sie auf eine lange Karriere zurückblicken können, welche Veränderungen haben Sie in der Medizin erlebt?

Dr. med. Schmid: Die Technologie hat zweifellos einen enormen Einfluss gehabt. Früher betrachteten wir Röntgenbilder auf einem Leuchttisch, und heute können wir mit einem Klick durch dreidimensionale Scans navigieren. Es ist erstaunlich, wie sich die Medizin weiterentwickelt hat.

: Absolut. Und wie empfinden Sie die Veränderungen im Patienten-Ärzte-Verhältnis?

Dr. med. Schmid: Früher kannte man seine Patienten oft über Jahre hinweg. Heute können Faktoren wie Zeitdruck und administrative Aufgaben die Beziehung zwischen Arzt und Patient manchmal beeinträchtigen. Das ist eine der Herausforderungen, mit denen wir heute konfrontiert sind.

: Das verstehe ich durchaus. Gibt es rückwirkend etwas, das Sie bereuen, den Weg in die Medizin gegangen zu sein?

Dr. med. Schmid: Bereuen? Nein, das kann ich nicht sagen. Jeder Tag in der Medizin ist eine neue Lektion, eine neue Möglichkeit zu lernen und zu wachsen. Natürlich gab es schwierige Zeiten, Momente des Zweifels, aber im Großen und Ganzen überwiegt die Dankbarkeit.

: Vielen Dank für diese inspirierenden Worte, Frau Dr. Schmid. Eine weitere Frage, die mich brennend interessiert: Sie haben sich mittlerweile mit einer eigenen Praxis niedergelassen. Wie hat dieser Wandel im Vergleich zum Krankenhaus Ihr Berufsleben beeinflusst und welche Herausforderungen oder Erlebnisse brachte er mit sich?

Dr. med. Schmid: Das ist in der Tat eine spannende Facette meiner beruflichen Entwicklung. Der Übergang von der Arbeit im Krankenhaus zur Niederlassung mit meiner eigenen Praxis hat tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht. Im Krankenhaus lag der Fokus stark auf interdisziplinärer Zusammenarbeit, während ich in der Praxis nun mehr Autonomie genieße.

Der persönliche Kontakt zu meinen Patienten hat sich intensiviert, da ich nun nicht nur deren medizinische Betreuung übernehme, sondern auch einen umfassenderen Einblick in ihre Lebensumstände erhalte. Es ist eine befriedigende Veränderung, die es mir ermöglicht, eine nachhaltige und kontinuierliche Beziehung zu meinen Patienten aufzubauen.

Natürlich gab es auch Herausforderungen. Die Verwaltung einer eigenen Praxis erfordert eine Vielzahl von Fähigkeiten, die über die rein medizinische Expertise hinausgehen. Angefangen bei organisatorischen Aufgaben bis hin zu administrativen Verantwortlichkeiten, war es eine steile Lernkurve. Dennoch ermöglicht mir diese Unabhängigkeit, meine medizinische Philosophie in die Praxis umzusetzen und eine patientenzentrierte Versorgung zu gewährleisten.

Ein besonders erfreulicher Aspekt ist die engere Bindung zu meiner lokalen Gemeinschaft. In der Praxis kann ich besser auf die Bedürfnisse meiner Patienten eingehen und mich stärker in Präventionsmaßnahmen einbringen. Es ist ein Wandel, der mir erlaubt, eine tiefere Verbindung zu meinen Patienten aufzubauen und eine individualisierte Medizin zu praktizieren.

Insgesamt betrachtet war der Schritt in die eigene Praxis eine lohnende Entscheidung, die mir ermöglicht hat, meine medizinische Leidenschaft auf eine neue und erfüllende Art und Weise zu leben.

Vielen Dank, Frau Dr. Schmid. Nun würde ich gerne wissen, welche Ratschläge oder Weisheiten Sie angehenden Medizinerinnen und Medizinern mit auf den Weg geben würden?

Dr. med. Schmid: Eine großartige Frage, vielen Dank dafür. Wenn ich angehenden Medizinerinnen und Medizinern etwas mit auf den Weg geben sollte, wäre es wohl die Bedeutung von Empathie und der Menschlichkeit in der Medizin. Die Technologie mag fortschreiten, Verfahren mögen sich ändern, aber am Ende des Tages behandeln wir Menschen, keine Krankheiten.

Es ist wichtig, sich stets daran zu erinnern, dass jeder Patient eine einzigartige Geschichte hat. Hört zu, nehmt euch Zeit für eure Patienten, und versucht, die Person hinter der Diagnose zu verstehen. Diese verbale und emotionale Verbindung kann genauso heilend sein wie die medizinische Behandlung selbst.

Außerdem ermutige ich dazu, nie aufzuhören, neugierig zu sein. Die Medizin entwickelt sich ständig weiter, und es gibt immer etwas Neues zu lernen. Seid offen für Veränderungen, bleibt flexibel und vor allem, verliert nie eure Leidenschaft für den Beruf. Wenn die Liebe zur Medizin euer Antrieb ist, werdet ihr auch in den herausforderndsten Momenten die Motivation finden, weiterzumachen.

Und zu guter Letzt: Vergesst nicht, auf euch selbst aufzupassen. Der Beruf des Arztes kann anspruchsvoll sein, und es ist wichtig, sich Zeit für Erholung und Selbstpflege zu nehmen. Nur wenn ihr selbst in Balance seid, könnt ihr auch für eure Patienten da sein.

Das wären wohl meine Ratschläge für die nächsten Generationen von Medizinerinnen und Medizinern. Viel Erfolg auf eurem Weg!

: Das waren Worte, die Studentinnen und Studenten der Medizin sicherlich ein Stück weit helfen. Frau Dr. Schmid, bevor wir zum Ende kommen, erlauben Sie mir eine etwas ungewöhnliche Frage: Welches Getränk begleitete unser Gespräch heute? Bin neugierig, ob Sie während unserer Unterhaltung vielleicht eine bevorzugte Tasse Tee, Kaffee oder etwas anderes genossen haben.

Dr. med. Schmid: Sehr gern. Ich hatte einen beruhigenden Kräutertee in meiner Tasse. Es hilft mir, einen klaren Kopf zu bewahren, besonders bei Gesprächen wie diesen.

: Frau Dr. Schmid, herzlichen Dank für dieses erkenntnisreiche Gespräch! Es war wirklich toll, mehr über Ihre Erfahrungen und Ihre Leidenschaft für die Medizin zu erfahren. Ich fand die Einblicke nicht nur informativ, sondern stellenweise auch persönlich beeindruckend. Vielen Dank für die Offenheit und die spannenden Einblicke.

Dr. med. Schmid: Sehr gern geschehen! Es freut mich, wenn meine Geschichten interessant waren. Mir hat die Idee auch gut gefallen und ich bin ein wenig stolz, ganz am Anfang dabei gewesen zu sein. Ich hoffe, das kleine Projekt hat in Zukunft noch viele Gespräche und schaue dann auch hin und wieder mal rein. Eine wundervolle Zeit und eine besinnliche Vorweihnachtszeit!