Wenn Du Dich in Deutschland Medizin oder Zahnmedizin studieren möchtest, hast Du unterschiedliche Möglichkeiten, Dich für die Zulassung zu qualifizieren. Eine Möglichkeit ist die Abiturbestenquote, sprich Deine Abiturnote. Andere Möglichkeiten sind die Zusätzliche Eignungsquote und das Auswahlverfahren der Hochschulen. Hierbei kannst Du Dich zum Beispiel über eine abgeschlossene Berufsausbildung oder eine Studierfähigkeitstest qualifizieren, auch bei einer nicht ausreichenden Abiturnote zum Studium zugelassen zu werden. 

Der TMS zählt zu den Studierfähigkeittests

Einer dieser Studierfähigkeittests ist der Test für Medizinische Studiengänge, kurz der TMS. Nachdem ich in einem früheren Beitrag die entsprechenden Fristen für den TMS Test beschrieben habe, möchte ich heute auf die inhaltlichen Details eingehen. 
Insgesamt wird der Test für Medizinische Studiengänge an der überwiegenden Anzahl der Hochschulen in Deutschland als Kriterium für die Zulassung zum Medizinstudium bzw. Zahnmedizinstudium herangezogen. Zudem wird es in ausgewählten Bundesländern berücksichtigt, wenn es darum geht, Studienplätze im Rahmen sogenannten Landarztprogramme zu vergeben. 

Inhalte und Zeitrahmen

Wichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der TMS das Verständnis für naturwissenschaftliche und medizinische Problemstellungen prüft, jedoch keine Inhalte abfragt, die Du aus Deiner Abiturprüfung kennst. Natürlich kann es hier zu Überlappungen kommen, aber im Prinzip geht es im Test für Medizinische Studiengänge vielmehr um das Erkennen von Strukturen oder Mustern, Deine räumliche Vorstellung oder Deine Fähigkeit, Dir Text zu merken oder diese zu verstehen.
Im Detail hat der TMS mit einer einstündigen Pause eine Gesamtdauer von etwa 6 Stunden und ist in die folgenden Abschnitte aufgeteilt: 

• Muster zuordnen
• Medizinisch- naturwissenschaftliches Grundverständnis
• Schlauchfiguren
• Quantitative und formale Probleme
• Merkfähigkeitstest (Figuren und Fakten)
• Textverständnis
• Diagramme und Tabellen

​​​Was hierbei nach reichlich Zeit klingen mag, ist es leider nicht. Tatsächlich werden zahlreiche Kandidatinnen und Kandidaten nicht mit allen Aufgaben fertig. 

Auch ohne Abitur kannst Du schon am TMS teilnehmen

Am Test kannst Du immer teilnehmen, wenn Du eine Hochschulzugangsberechtigung für Deutschland hast oder im Folgejahr bekommen wirst. 

Eine Teilnahme am TMS ist so gut wie immer sinnvoll

Wenn Du Dich nun fragst, ob es sinnvoll ist, an diesem Test teilzunehmen, ist es wichtig zu verstehen, dass Du Dich mit dem Ergebnis nur verbessern kannst, bzw. ein schlechtes Ergebnis nicht zu Deinem Nachteil ist. Letztendlich besteht aber natürlich keine Verpflichtung für Dich, am Test für Medizinische Studiengänge teilzunehmen. Sofern Du jedoch nicht am Test teilnimmst, können sich allerdings andere Bewerberinnen und Bewerber, die am Test teilgenommen und sehr gut abgeschnitten haben, in der Rangfolge der Zulassungen vor Dir platzieren, auch wenn Du eigentlich eine sehr gute Abiturnote hattest.

So viele Punkte benötigst Du

Auf die Frage, wie viele Punkte Du genau brauchst, um einen tatsächlich spürbaren Vorteil im Sinne einer Zulassung zum Studium aus dem TMS mitzunehmen, kann man leider nicht exakt im Voraus antworten. Als Faustregel kannst Du Dir merken, dass Du dafür zu den besten zehn Prozent aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer gehören solltest. Im aktuellen Testaufbau sind insgesamt 158 Punkte zu vergeben, was für Dich aber nicht bedeutet, dass Du 90 Prozent davon, also 142 Punkte benötigst. Dies liegt daran, dass die Punktverteilung der Gaußschen Normalverteilung entspricht, sprich viele sind in der Mitte und wenige sind sehr gut oder außergewöhnlich schlecht. Mit anderen Worten reicht es für Dich aller Voraussicht nach, wenn Du 70% der Fragen richtig beantwortest und somit 110 Punkte oder mehr erreichst. 

Der TMS kann wiederholt werden

Wenn Du einen schlechten Tag hattest oder insgesamt mit Deinem Testergebnis nicht zufrieden bist, ist das nicht automatisch ein Weltuntergang. Wenn Du Dein Ergebnis erhalten hast, ist es möglich, den Test innerhalb von 12 Monaten zu wiederholen. Nach Ablauf dieser Zeit ist jedoch keine Wiederholung mehr möglich. Dies ist interessant, da der TMS nur zum Frühjahr und zum Herbst angeboten wird und Du in diesem Fall bei den Fristen besonders aufmerksam sein musst. 
Mit der Testwiederholung verliert Dein Ergebnis vom ersten TMS übrigens nicht seine Gültigkeit, sondern es gelten danach beide Ergebnisse und Du kannst Dir aussuchen, welches Ergebnis Du verwenden möchtest. Dies ist wichtig, falls Dein erstes TMS-Ergebnis nach der Wiederholung das bessere Ergebnis bleiben sollte.