Medizin im Ausland studieren

Bekommst Du so viel, wie Du verdienst?

Wenn es um Gründe geht, warum Du Medizin studieren möchtest, gibt es zahlreiche, die immer wieder genannt werden. Auf den vorderen Plätzen, die Dich motivieren, das Medizinstudium zu beginnen und letztendlich auch erfolgreich abzuschließen, finden sich fast immer der Wunsch, anderen Menschen zu helfen, die Möglichkeit Karriere in der Medizin zu machen, die Möglichkeit, in der Medizin zu forschen und zu entwickeln und auch die Option, im Krankenhaus in einem eingespielten Team zu arbeiten. Die Möglichkeit, nach dem Medizinstudium im Ausland zu arbeiten kommt erst auf einem der hinteren Plätze.

Ein anderer Grund, der fast immer dabei ist, aber nicht immer erster Stelle genannt wird, ist die Entlohnung. Grund genug, zu schauen, wie es um die Vergütung von Ärztinnen und Ärzten in Deutschland bestellt ist.

Im Krankenhaus meist nach Tarif

Dies ist relativ leicht festzustellen, da zumindest Krankenhausärzte nach recht einheitlichen Tarifen bezahlt werden. Basis ist hierbei der sogenannte Tarifvertrag für Ärzte. Diesen gibt es einmal für Universitätskliniken und einmal für kommunale Krankenhäuser. Daneben haben einige überregional agierende Krankenhausketten, zum Beispiel Helios oder Asklepios, noch eigene Verträge, aber im Regelfall orientieren sich die auch am eigentlichen Tarifvertrag. Scheinbare Unterschiede ergeben sich dabei zum Teil nur aus unterschiedlichen Wochenarbeitszeiten.

Wenn Du also nach dem Medizinstudium Deine Facharztweiterbildung in einem deutschen Krankenhaus beginnst, fällst Du mit großer Sicherheit in einen derartigen Tarifvertrag, nachdem sich Dein Gehalt bestimmen lässt. Unterschiede in den Tarifverträgen ergeben sich dabei durch Deine Qualifikation bzw. Deine Berufserfahrung. So verdienst Du als Assistenzarzt weniger als ein Facharzt und als Facharzt weniger als ein Oberarzt. Und auch die jeweiligen Stufen sind noch einmal unterteilt, sodass ein Assistenzarzt ganz am Anfang der Weiterbildung weniger Geld bekommt als ein Kollege, der kurz vor der Prüfung steht und schon Jahre lang dabei ist.

Das ist fair und macht auch irgendwie Sinn. Dabei zählt für die letzte Unterteilung die Berufserfahrung insgesamt, und nicht zwingend in einem Fach. Wenn Du also Deine Facharztweiterbildung in der Inneren Medizin beginnst, aber nach zwei Jahren feststellst, dass Du in der Kinderheilkunde doch viel glücklicher bist, musst Du bei einem Wechsel nicht wieder am Anfang beginnen, sondern rutschst entsprechend in das dritte Jahr.

Der Tarifvertrag im Detail

Es bleibt also die Frage, wie viel genau Du nach Tarifvertrag im Krankenhaus verdienen kannst. Aus diesem Grund habe ich mir den entsprechenden Tarifvertrag für angestellte Ärzte in kommunalen Krankenhäusern einmal für Dich angeschaut und liefere Dir hier die Zahlen. Dabei nenne ich Zahlen für das Jahr 2024, sodass Du eine gute Basis für Deine Überlegungen bekommst. Der entsprechende Tarifvertrag existiert nämlich bereits und wird ab dem 1. April 2024 gelten.

ab dem 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr
Arzt 5.288,32 5.588,11 5.802,19 6.173,28 6.615,77 6.797,77
ab dem 1. Jahr 4. Jahr 7. Jahr 9. Jahr 11. Jahr 13. Jahr
Facharzt 6.979,74 7.564,95 8.078,81 8.378,57 8.671,15 8.963,74
Oberarzt 8.742,54 9.256,37 9.991,49      
CA-Vertreter 10.284,04 11.019,20        

Hierzu muss ich noch anmerken, dass der Begriff CA-Vertreter aus dem Tarifvertrag für den Ersten oder Leitenden Oberarzt einer Abteilung steht. Zudem sind alle genannten Werte in Euro und kommen direkt aus dem Tarifvertrag der Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern, kurz VKA.